Getrennte Betten - Ja oder Nein?
Manchmal raubt einem der Partner nachts den Schlaf. Und man denkt heimlich daran, wie schön doch ein eigenes Schlafzimmer wäre… Aber entfremdet man sich dann nicht langsam, wenn man die Nächte getrennt verbringt?
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Getrennte Betten?
Sich nach einem langen Tag gemeinsam ins Bett zu kuscheln, gehört für viele Paare zu einer glücklichen Beziehung dazu. Doch was macht man, wenn man sich nachts dauernd gegenseitig stört und am nächsten Tag todmüde ist? Ob und wann getrennte Betten in einer Partnerschaft sinnvoll sein können, erfahren Sie in der Galerie.

Nächtliches Kuscheln
Solange man frisch verliebt ist, kann man sich meist nicht vorstellen, getrennt vom Partner zu schlafen. Viele Paare halten sich zu Beziehungsbeginn die ganze Nacht über im Arm.

Schlafraubendes Verhalten
Doch wenn die Schmetterlinge im Bauch nachlassen, fallen störende Marotten und Schlafgewohnheiten des anderen mehr und mehr auf. Decken-Diebstahl, ständiges Hin- und Her-Wälzen und nicht zuletzt Schnarchen kann einem den Schlaf rauben.

Schnarchen belastet die Partnerschaft
Besonders heikel wird es, wenn ein Partner grundsätzlich schnarcht und der andere deswegen stets unter Schlafmangel leidet. Auf Dauer entstehen bei dem übermüdeten Partner Aggressionen – die sich dann auch in anderen Bereichen negativ auf die Beziehung auswirken.

Konzentrationsschwierigkeiten
Und nicht nur auf die Beziehung: Auch am Arbeitsplatz kann man Probleme bekommen, wenn man dauernd Konzentrationsschwierigkeiten hat. Findet man mit dem Partner an der Seite nachts einfach keine Ruhe, ist es daher nicht abwegig, über getrennte Betten nachzudenken.

Hemmschwelle
Fühlt sich nur einer vom anderen gestört, kann es durchaus heikel sein, den Wunsch nach getrennten Betten anzusprechen. Auch, wenn es pragmatische Gründe hat: Der Partner könnte sich abgelehnt fühlen und auch schlicht dagegen sein.

Nähe
Durch Arbeit, Erledigungen und Freizeitbeschäftigungen bleibt vielen Paaren tagsüber oft nicht viel gemeinsame Zeit. Schläft man zusammen in einem Bett, ist man sich wenigstens nachts und vor dem Einschlafen nah.

Gemeinsame Zeit
Häufig haben Paare bestimmte Einschlaf-Rituale. Beim Zu-Bett-Gehen wird nochmal über den Tag geredet, gemeinsam gelesen, gekuschelt und auch mehr. Diese Zeit kann für Paare sehr wichtig sein, um sich im Alltagsstress nicht voneinander zu entfremden.

Zu wenig Kontakt
Wenn Paare dauerhaft getrennt schlafen, entfällt diese gemeinsame Zeit zu zweit auch häufig. Je nachdem, wie viel oder wenig Zeit die Partner tagsüber miteinander verbringen, kann dies eine Beziehung ebenfalls belasten.

Einzige Lösung
Schnarcht ein Partner jedoch so laut, dass der andere wirklich nicht schlafen kann, sind getrennte Betten vielleicht die einzige Lösung, um eine komplette Trennung auf Dauer zu verhindern.

Ausweichmöglichkeit
Zumindest sollte man über eine Ausweichmöglichkeit nachdenken. Steht beispielsweise eine gemütliche Couch oder ein Bett in einem anderen Raum bereit, wohin sich einer der Partner bei Bedarf jederzeit zurückziehen kann, kann man trotzdem erst mal zusammen im gemeinsamen Bett einschlafen.

Wunsch nach getrennten Betten
Allein die Tatsache, dass es eine Ausweichmöglichkeit gibt, macht nächtliche Störungen manchmal schon erträglicher. Nicht immer liegt der Wunsch nach einem eigenen Bett nämlich wirklich nur an der nächtlichen Ruhestörung.

Fehlender Freiraum
Manchmal hat es auch andere Gründe, warum sich einer von beiden aus dem gemeinsamen Schlafzimmer zurückziehen will. Es kann durchaus sein, dass es einem Partner insgesamt an Freiraum in der Beziehung fehlt und dass er deshalb besonders empfindlich auf störendes Verhalten des anderen reagiert.

Wunsch nach Distanz
In dem Fall kann nur ein offenes Gespräch helfen, um herauszufinden, was die Partnerschaft so belastet und ob man diese noch retten kann.

Ursachen für den Rückzug
Gründe, warum einer von beiden die Distanz braucht, kann es viele geben. Es kann sich um eine generelle Überlastung und ein erhöhtes Ruhebedürfnis handeln. Oder es kann sein, dass es in der Partnerschaft Schwierigkeiten gibt, die geklärt werden müssen.

Nachlassende Gefühle
Die harte Wahrheit für den Wunsch nach getrennten Betten kann natürlich auch sein, dass die Gefühle einfach nachgelassen haben. Unter Umständen kann auch eine dritte Person im Spiel sein, mit der der Partner seine Nächte eigentlich lieber verbringen würde.

Ruhig bleiben
Äußert der Partner den Wunsch nach getrennten Betten, sollte man am besten erst mal ruhig bleiben und versuchen herauszufinden, woran es wirklich liegt. Gibt es eine rein pragmatische Erklärung dafür, kann man gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Nähe trotz Distanz
Solange die Gefühle auf beiden Seiten noch stimmen, werden beide Partner daran interessiert sein, die Nähe zueinander nicht zu verlieren. Und dann kann es vielleicht auch eine Bereicherung für die Beziehung sein, wenn sie manchmal in getrennten Betten schlafen (müssen).

Gleiche Wünsche
Ob eine Partnerschaft mit getrennten Betten funktioniert oder nicht, hängt wohl im Großen und Ganzen davon ab, ob sich beide einig sind. Oder einen Kompromiss finden können, mit dem beide zufrieden sind.
Autor: Carolin Schulz-Osterloh